Gedanken zur Oberflächlichkeit in unserer Gesellschaft

Dieses schnelle und flache Befassen mit Personen oder Dingen hat vielfältige Gründe. Einer davon ist sicher die ständige Verfügbarkeit von allem in unserer wohlstandsverwöhnten Gesellschaft. Das nächste Vergnügen, der nächste Nervenkitzel, das neueste Produkt, der Ersatz für den langweilig gewordenen Partner oder ein neuer bester Freund ist schließlich nur einen Klick entfernt. Wozu sich also noch intensiv mit etwas befassen, wenn das neue doch so leicht verfügbar ist? Ganz einfach - weil die Freude an diesem leicht erreichbaren Neuen genauso lange vorhält, wie die Dauer der nächsten Lieferung.

Wir haben verlernt, Personen und Dinge wertzuschätzen und uns langfristig und intensiv damit zu befassen. Das ist auf Dauer nicht zufriedenstellend und zeigt sich deutlich in der suchtähnlichen Vehemenz, in der sich viele von einem Highlight ins Nächste stürzen. Anders als deren oberflächliche Hashtags #happylife #BestDayEver sind diese Personen meist alles andere als glücklich.

Gerade Autisten haben oft kein Interesse an oberflächlichen Verbindungen oder Aktivitäten. Sie brauchen Stabilität und Verlässlichkeit. Daher leiden Autisten oft sehr stark an dieser neuen Oberflächlichkeit der Gesellschaft - sie haben keine Intention, sich an diesem unsinnigen Verhalten zu beteiligen und werden noch schneller zu Außenseitern.

Wie schön wäre es also, wenn wir dem Miteinander wieder mehr Tiefe geben würden! Dies würde es nicht nur Autisten erleichtern, wieder stärker in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, sondern auch das generelle Miteinander viel intensiver und friedlicher gestalten.

Tiefe und Authentizität ist ein Schlüssel zu Glück und einem erfüllten Leben. In diesem Sinne wünsche ich euch ein gutes Gespräch und harmonische Verbindungen.